Kölner Initiative Grundeinkommen

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„Die Rente ist sicher!“, behauptete Norbert Blüm seinerzeit als Bundesminister für Arbeit und Soziales. In den Ohren vieler Rentner klingen diese Worte wie Hohn. Ihre Rente reicht nicht mehr zum Überleben. Etwa 400.000 Rentner beziehen bereits die Grundsicherung - also Hartz IV. Faktisch sind es aber zwei Millionen, die sich am Existenzminimum bewegen. Und Prognosen sehen die Altersarmut in Deutschland stark ansteigen. Die geburtenstarken Jahrgänge der Nachkriegszeit gehen sukzessive in Rente. Das bringt den sogenannten Generationenvertrag, nach dem die jeweils arbeitende Generation mit ihren Beiträgen die gegenwärtigen Renten finanziert, in eine dramatische Schieflage. Immer weniger Beitragszahler müssen immer mehr Rentner finanzieren. Über 80 Milliarden Euro muss der deutsche Staat schon heute jährlich aus Steuermitteln zuschießen.
Die alternde Gesellschaft ist kein rein deutsches Problem. Auch Frankreich hat, um die Altersarmut der künftigen Generationen zu verhindern, wie Deutschland die Lebensarbeitszeit ihrer Bürger um zwei Jahre verlängert. In vielen Berufen kommt die Neuregelung einer faktischen Rentenkürzung gleich. Edeltraut Hermann hat das am eigenen Leib erlebt. Die 69-jährige gelernte Säuglingskrankenschwester wurde durch die Insolvenz ihres letzten Arbeitgebers arbeitslos. Aus der Arbeitslosigkeit ging es direkt in die Frührente. Nach 37 Beitragsjahren hat sie nicht einmal 800 Euro Rente zur Verfügung und geht Pfandflaschen sammeln.
Auch in Frankreich reicht die Rente oft nicht zum Leben. Obwohl Geneviève Beynels Rente über der Mindestrente liegt, kann sie im teuren Paris nicht überleben. Sie muss sich mit 78 Jahren in der Nachbarschaft als Putzfrau und Concierge verdingen.
Nach Meinung einiger Rentenexperten werden zukünftige Generationen noch weniger Rente bekommen. Fast sieben Millionen Hartz-IV-Empfänger in Deutschland haben wenig Aussicht auf eine Rente oberhalb der Grundsicherung, und selbst Hochqualifizierte finden keine vernünftig bezahlte Arbeit, um in die Rentenkasse einzuzahlen oder sich gar private Vorsorge leisten zu können. Allein in Frankreich werden zwei Millionen Praktikanten und Aushilfen für wenig oder kein Geld als Arbeitskräfte eingesetzt. Und auch in Deutschland weitet sich der Niedriglohnbereich immer weiter aus. Alles keine guten Nachrichten für die Rente der Zukunft.

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