Kölner Initiative Grundeinkommen

Wie beeinflusst ein existenzsicherndes Grundeinkommen die Lebensgestaltung von Frauen und das Geschlechterverhältnis?

Darüber wollten wir mit unseren Referentinnen am Abend des 29. Mai 2008 in der Kölner Melanchthon Akademie gemeinsam diskutieren.

Der theoretisch wissenschaftliche Aspekt wurde betont durch Frau Dr.Ute Fischer, Mitbegründerin der Initiative „Freiheit statt Vollbeschäftigung“ und wissenschaftliche Mitarbeiterin von Prof. Neuendorff am Lehrstuhl für Arbeitssoziologie der Universität Dortmund. Sie ist Diplom-Volkswirtin und promovierte Soziologin und beschäftigt sich seit 15 Jahren mit Arbeitsforschung und dem Geschlechterverhältnis.

Außerdem hatten wir zu Gast Frau Martina Debus-Crott und Frau Christine Stolze-Pfafferodt, die als Beraterinnen in der Pro Familia Beratungssstelle in Köln-Chorweiler arbeiten und durch ihre Praxiserfahrung mit Frauen in Notsituationen, in denen sowohl die oft schwierigen finanziellen Verhältnisse als auch die Abhängigkeitssituationen der Frauen von anderen Menschen und/oder Sozialbehörden eine belastende Rolle spielen, tagtäglich konfrontiert sind.

Rückblick auf die Veranstaltung vom 29. Mai
Unsere Veranstaltung fand großen Zuspruch bei den anwesenden Frauen und Männern, auch weil der theoretische Ansatz durch die Soziologin Ute Fischer und der praxisbezogene Teil mit den Beraterinnen von Pro Familia sich gut ergänzten. Alle drei Referentinnen bestätigten unsere These, dass die im Bedingungslosen Grundeinkommen (BGE) innewohnende Freiheit und die damit verbundene Gleichrangigkeit unterschiedlicher Tätigkeitsfelder für Frauen eine erhebliche Entlastung bringt.

Ute Fischer betonte die Bedeutung für das Geschlechterverhältnis, da ein BGE die Gleichstellung der Geschlechter befördern würde. „Gleichheit in Freiheit“ entlastet auch Männer, da es ihnen den Druck nimmt, als Ernährer für eine potenzielle Familie verantwortlich zu sein. Martina Debus-Crott und Christine Stolze-Pfafferodt beschrieben anschaulich, welchem Wust von Papierkram junge Frauen ausgesetzt sind, die schwanger werden und ALG II beziehen.

In der lebhaften Diskussion wurde vor allem deutlich, dass die Zahlung eines Grundeinkommens die Infragestellung und Diffamierung persönlicher Lebensentwürfe beenden könne. Die Psychologin Christine Stolze-Pfafferodt hob die Bedeutung von Stress und Angst hervor, die bei Frauen in Konfliktsituationen entstehen und sich negativ auf sie selbst, wie auch auf die Schwangerschaft auswirken.

Vieles konnte nur angerissen werden, von unseren Thesen wurden einige mehr, einige weniger ausführlich behandelt. Umso mehr freuten wir uns über das Angebot aller Referentinnen, zu einem zusätzlichen Abend unter thematisch ähnlichen Schwerpunkten noch einmal zu uns zu kommen.

Thesenpapier zum Geschlechterverhältnis
Dieses PDF-Dokument enthält das Thesenpapier von Hanne Hilse und Britta Dirks

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