Kölner Initiative Grundeinkommen

Im Gespräch -- ORF Radiosendung vom 2. September 2o1o (21:oo bis 22.oo)

„Was würden Sie arbeiten, wenn für Ihr Einkommen gesorgt wäre ?"
Diese Frage wehte, gesprüht auf weißem Tuch, während der Studentenproteste im vergangenen Herbst unübersehbar an der Fassade der Universität für angewandte Kunst in Wien.

Die Frage zielt nicht nur darauf ab, sich ernsthaft zu fragen, welche wertvollen Talente man in sich trägt, die man für sich und für die Gemeinschaft nutzbar machen sollte, statt freudlos jeden Tag einen Nine-to-Five-Job herunterzubiegen.
Die Frage fokussiert geradewegs auf die Sinnfrage: was will ich Sinnvolles in meinem Leben anstreben ?
Und die Frage stellt auch den hergebrachten Arbeitsbegriff infrage.

Darüber hinaus wirkt die Frage als Brecheisen in der Diskussion um die bedarfsorientierte Mindestsicherung.
Denn der, der die Frage ursprünglich formulierte, der Schweizer Daniel Häni, will mehr: Er plädiert für ein bedingungsloses Grundeinkommen, das künftig jeder Frau und jedem Mann zustehen soll - bedingungslos, losgelöst von bestimmten Gegenleistungen. Damit würden Millionen Arbeitsstunden, die jetzt unentgeltlich geleistet werden, entlohnt.
Gesellschaftlich wertvolle Arbeit, die gegenwärtig schlecht bezahlt wird - man denke an das Entlohnungsniveau von Sozialberufen wie Kindergärtnerinnen -, würde plötzlich aufgewertet.
Und die Flexibilität, eine Arbeit zu suchen, die den wirklichen Fähigkeiten und Talenten entspricht, würde signifikant zunehmen.
Denn das Grundeinkommen als Teil des Gesamteinkommens ist nicht an den Arbeitsplatz, sondern an die Person gebunden, und kann somit "mitgenommen" werden.

Michael Kerbler diskutiert mit Daniel Häni, dem Initiator der Schweizer Bürgerbewegung Grundeinkommen, wie sich durch ein bedingungsloses Grundeinkommen Gesellschaft und Arbeitswelt verändern würden und wie das Modell finanzierbar ist.

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