Kölner Initiative Grundeinkommen

Erfolgreiche 1. Landestagung Grundeinkommen NRW

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Die vom 11. bis zum 13. Mai 2012 in den Räumen der FH Köln stattgefundene Landestagung zum Thema »Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)«, die von der Kölner Initiative Grundeinkommen e.V. in Kooperation mit der Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften der Fachhochschule Köln und weiteren Mitwirkenden veranstaltet wurde, ist von allen Teilnehmern als voller Erfolg bewertet worden.

Der Kern der Landestagung bestand dabei aus einem breit gefächerten Workshop-Angebot, aus dem sich jeder Teilnehmer sein persönliches Programm zusammenstellen konnte. Als Rahmenprogramm wurden Filme und Ausstellungen zum BGE angeboten.

Nachdem bereits im letzten Jahr am gleichen Ort eine Kurzfachtagung zum Thema veranstaltet worden war, stand den Teilnehmern der Landestagung im Mai nun wesentlich mehr Zeit und Raum für die Beschäftigung mit dem BGE zu Verfügung.

Ein Erfahrungsberich
t von Stefan Jäger aus Aachen:

»Die Landestagung Grundeinkommen NRW ist sicher etwas anders abgelaufen, als viele es im Vorfeld gedacht haben. Den Auftakt bildete ein Aufbau- und Koordinationstreffen am Freitag Nachmittag, an dem (meiner Erinnerung nach) etwa 15 Leute teilnahmen. Das war sicher eine gute Möglichkeit, einander im Vorfeld schon einmal kennen zu lernen. Dort wurde auch die Verfahrensweise für die Veranstaltung am nächsten Tag besprochen.

Die Hauptarbeit der Landestagung fand am Samstag statt. Es war eine ganztägige Veranstaltung bei der in mehreren Workshoprunden von verschiedenen Gruppen zuvor von den Besuchern ausgewählte Themen bearbeitet wurden. Über den Tag verteilt waren knapp 50 Besucher anwesend. Es gab neben den Workshops noch die Attac-Ausstellung »Genug für Alle« zu sehen, sowie ein Schauspiel der Bonner Initiative Grundeinkommen mit dem Titel »Bedingungsloses Butterbrot«.

Eigentlich sollte die Veranstaltung am Sonntag fortgeführt werden. Das war allerdings von Seiten der Fachhochschule nicht möglich.

Fazit: Ich empfand die Veranstaltung als sehr angenehm und konstruktiv. Das Publikum war eine gute Mischung aus Akteuren verschiedener Bereiche und einzelnen Privatpersonen. Persönlich interessant für mich als Aktivist war der Austausch zwischen den verschiedenen Initiativen, wobei mich auch sehr gefreut hat, dass so viele Initiativen aus NRW dort waren. Es war sehr anregend zu hören, wie die verschiedenen Initiativen arbeiten und organisiert sind.

Anmerkungen und Anregungen: Ich denke es hat sich gezeigt, dass die Organisationsform (1 Nachmittag Vorbereitung; 1 ganztägige Veranstaltung) die im Moment beste ist und ich glaube nicht, dass am Sonntag noch allzu viele Besucher gekommen wären. Das muss sich entwickeln. Allerdings halte ich diese Veranstaltung für sehr wichtig und konstruktiv, um die Idee des Grundeinkommens zu stärken und die Vernetzung der verschiedenen Akteure voran zu treiben.

Ich persönlich denke aber, dass wir - anders als einige beim Abschlussplenum angemerkt haben -  durchaus in der Zukunft versuchen sollten, noch mehr Menschen für diese Veranstaltung zu erreichen. Wir haben mit den Räumen der Fachhochschule Köln einen wunderbaren Ort zur Verfügung und auch noch weitere Kapazitäten frei.

Das Programm war für mich sehr gut und auch abwechslungsreich. Für die Zukunft, wenn man wirklich noch mehr Gäste erwarten sollte, könnte ich mir noch einen Kinosaal vorstellen (z.B. der uns zur Verfügung stehende Hörsaal), in dem verschiedene Filme zum Thema gezeigt werden (Anm. hierzu: die Aachener Initiative versucht im Moment, eine Kurzfilmsammlung zum Grundeinkommen zusammen zu stellen).«


Ein weiterer Erfahrungsbericht von Dominik van Nes Ziegler aus Köln:

»Vom 11.bis 12.05.2012 veranstaltete die Kölner Initiative Grundeinkommen e.V. in Kooperation mit der Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften der Fachhochschule Köln die Große Landestagung Grundeinkommen NRW. Im Rahmen der hier vorliegenden Abschlussarbeit für das 12. Waldorfschuljahr habe ich im Vorfeld bei der Organisation und während der Veranstaltung bei der Umsetzung der Tagung geholfen. Dies war ein Teil meiner praktischen Arbeit.

Im Vorfeld gab es mehrere Organisationstreffen, an denen ich teilgenommen habe, dort haben wir uns mit verschiedenen Grundeinkommensinitiativen aus ganz NRW ausgetauscht. Insbesondere wurde der Ablauf der Tagung und die wichtige Werbung für die Tagung besprochen und abgestimmt. Eingeladen waren alle Initiativen, Gewerkschaften, Parteien, Verbände und Bürger. Ich habe mich intensiv um die Einladung der Jugendorganisationen der Parteien, Verbänden und Gewerkschaften gekümmert. Ich habe viele positive Gespräche geführt. Mir wurde mehrmals ein Interesse an der Teilnahme signalisiert. Schlussendlich nahm aber keiner, der von mir direkt angesprochenen Organisationen, an der Tagung teil (durch die Neuwahlen in NRW war vielen die Teilnahme nicht möglich).

Vorweg: die Tagung war ein großer Erfolg! Es nahmen Insgesamt ca. 40 Leute an der Tagung teil. Von den TeilnehmerInnen gab es begeisterte Rückmeldungen. Die breite Streuung der Einladung hat sich als sehr erfolgreich bestätigt.

Am Freitag, dem 11.05.2012, begann die Tagung abends um 19:30 Uhr in der Fachhochschule Köln. Wir haben uns an diesem Abend einander vorgestellt und erste Kontakte geknüpft, trotz der „nur“, ca. 15 erschienenen Teilnehmer war die Stimmung gut und die Motivation bei allen hoch. Wir haben ein erstes Brainstorming gemacht, welche Themen uns rund um das BGE interessieren. Wir haben anschließend die Ergebnisse sortiert und somit die Workshop-Themen für den Samstag ausgesucht.

Am Samstag ging es morgens um 10 Uhr los. Die Stimmung war gut, besonders die gewachsene Teilnehmerzahl auf ungefähr 30 ließ die Stimmung und die Motivation steigen. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde ging es direkt in die erste Workshop-Phase. Ich, als relativer Neuling, habe mich der Gruppe „BGE Modelle“ angeschlossen und war in großer Vorfreude, die anderen BGE-Modelle kennen zu lernen, da mir bis zu diesem Zeitpunkt nur das Modell von Götz Werner bekannt war. Die Gruppe war sehr produktiv: wir haben die uns bekannten Modelle einzeln besprochen und verschiedene Vor- und Nachteile aufgeschrieben.

Vor der zweiten Workshop-Phase gab es eine Pause, in der eine Bonner Initiative ein interaktives Theaterstück vorführte. Das Stück hieß „Bedingungsloses Butterbrot“ – ein Stück, an dem man entweder Spaß hatte, wenn man sein Butterbrot bedingungslos bekam, oder von dem man ein bisschen genervt war, wenn einem das versprochene Butterbrot – wenn überhaupt nur mit vielen bürokratischen Hürden – zugeteilt wurde.


In der zweiten Workshop-Phase habe ich mich der Gruppe „BGE Kreise“ angeschlossen, in der allen Interessierten das Konzept der „BGE Kreise“ vorgestellt wurde.

Das Ziel der BGE Kreise ist es, selbst praktische Erfahrungen mit dem BGE zu machen. Ein BGE Kreis ist wie eine Art Tauschring, der mit einem bedingungslosen Grundeinkommen erweitert wurde. Den Teilnehmern wird ermöglicht, an einem eigenen natürlichen Wirtschaftskreislauf teilzunehmen. Alles findet in einer Internet-Anwendung statt. Dieses virtuelle Geld entspricht einer Komplementärwährung. Jeder kann Angebote erstellen und in Anspruch nehmen. Jedem Teilnehmer wird ein BGE garantiert – somit wird ausgeschlossen, dass sich Teilnehmer nicht mehr an dem Tauschring beteiligen können. Sogenannte „Würdebeträge“ (steuer-) finanzieren die BGE Auszahlungen an die Mitglieder.

Schlussendlich waren alle der Meinung, dass diese Tagung eine Wiederholung nicht nur verdient, sondern notwendig gemacht hat. Mir hat das Wochenende sehr viel Spaß gemacht. Ich habe viele kleine Fragezeichen zum Thema verloren und bin der Meinung, dass man das Thema BGE nur von Mensch zu Mensch erklären kann. Dies scheint mir auch der einzige Weg, eine sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema in die Gesellschaft zu tragen. Bis vor dieser Tagung kamen all meine Informationen zum BGE fast ausschließlich aus Filmen und dem Internet.

An diesem Wochenende habe ich viele neue interessante Menschen kennengelernt, ich werde in Zukunft mit ihnen Kontakt halten und das Thema BGE weiter intensiv verfolgen. Vielen Dank, an alle Teilnehmer und besonders an die Mitglieder der Kölner Initiative Grundeinkommen e.V., die mir gegenüber immer freundlich und positiv waren. Die Arbeit sehr viel Spaß gemacht.«

Die Landestagung soll nun in dieser erprobten Form spätestens im nächsten Jahr fortsetzt und eventuell auch auf andere Landesteile ausgeweitet werden.

Des Weiteren soll es Organisationstreffen zur Nach- Vorbereitung der Landestreffen geben. Grundsätzlich können alle an diesen Treffen teilnehmen, die bei der Fortsetzung unserer Landestagung mithelfen wollen (die genauen Termine werden wir an dieser Stelle zu gegebener Zeit bekannt geben).

 

Nächste Termine der Organisationstreffen:


Treffpunkt:
Allerweltshaus Köln
Körnerstr. 77–79
50823 Köln-Ehrenfeld
Karte

Ansprechpartner:
Felix Coeln
Telefon: (0152) 57 80 63 65

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